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Buchkunst-Wolper: Restaurierung - Buchkunst Florian Wolper

Architect
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ÜBER MICH

ARCHIVBETREUUNG - KONSERVIERUNG - RESTAURIERUNG - BIBLIOPHILIE
ÜBER MICH

In einer kleinen Werkstatt in Höchstädt an der Donau begann einst die Reise eines jungen Mannes, dessen Leidenschaft dem gedruckten Erbe vergangener Jahrhunderte galt. Unter den geübten Augen des Buchbindermeisters Steckeler lernte er nicht nur das Handwerk, sondern auch die Kunst – insbesondere die anspruchsvollen Sprungrückenbände, jene beweglichen Buchkonstruktionen, die seit dem 18. Jahrhundert als Meisterstücke der Bindekunst gelten. Sein Lehrabschluss als Innungsbester kündigte bereits an, wohin die Reise führen würde.
Ein Gesellenjahr bei der Buchbinderei Pantele in Massenhausen verfeinerte sein Gespür für historische Materialien und traditionelle Techniken, bevor er an der Bayerischen Staatsbibliothek in München das Studium zum Restaurator für Bibliotheks- und Archivgut aufnahm. Hier, umgeben von Inkunabeln, Pergamenten und den Spuren unzähliger Hände, reifte sein Verständnis für die Verantwortung, die mit dem Erhalt kultureller Zeugnisse einhergeht. Er schloss das Studium mit einer Meisterpreisauszeichnung ab.
Es folgten Jahre des Lehrens und Führens: als Dozent an der Fachakademie für Restauratoren, als Werkstattleiter im Restaurierungsatelier Martin Strebel in Hunzenschwil und schließlich als Teamleiter sowie stellvertretender Abteilungsleiter im Staatsarchiv Zürich. Dort bildete er Archivare wie Berufsbildner aus und prägte eine neue Generation von Hütern des kulturellen Gedächtnisses.
Parallel vertiefte er sein Können durch Weiterbildungen im In- und Ausland – bei Größen wie Edwin Heim, Jean-Luc Honegger, Geert van Daal, Peter Weihersmüller, Dag-Ernst Petersen und Eduardo Tarrico. Er experimentierte mit Nanocellulose und Japanpapierlaminaten, beschäftigte sich mit der Behandlung von Tintenfrass und studierte die Konstruktion arabischer Einbände. Seine Arbeiten fanden Anerkennung: Bei den Biennales Mondiales de la Reliure d’Art wurde er mit dem Coup de Coeur ausgezeichnet.
Heute, nach mehr als 25 Jahren Berufserfahrung, arbeitet er als freischaffender Restaurator und Dienstleister für Archive – im Dienst privater Sammler ebenso wie staatlicher Institutionen. Nebenbei unterrichtet er an der Volkshochschule Inzigkofen und vermittelt die Schönheit der Handbuchbinderei an jene, die sich von handgebundenen Büchern berühren lassen.
So spannt sich sein Weg über Werkstätten und Bibliotheken, über Ländergrenzen und Epochen hinweg – mit dem Ziel, das zu bewahren, was unsere Kultur im Innersten zusammenhält: das gebundene Wissen der Vergangenheit.
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